Feuerwehr
Mit Stolz kann die Freiwillige Feuerwehr Alpenrod in 2014 auf ihr 90jähriges Bestehen zurückblicken.
Bestrebungen, eine solche Organisation zu gründen, bestanden in der Gemeinde seit 1922. Damals erhöhte die Nassauische Brandversicherung die Anforderungen an die bis dahin in den meisten westerwälder Gemeinden üblichen Pflichtfeuerwehren. Dies führte zu einem deutlichen Anstieg der Übungsstunden, worüber es in Alpenrod heftige Kontroversen gab. Ein Großteil der Wehrmänner war täglich 12 Stunden in den umliegenden Basaltsteinbrüchen tätig und konnte sich nur schwer mit dem Gedanken anfreunden, jeden zweiten Sonntag, dem damals einzigen arbeitsfreien Tag der Woche, zu Übungen anzutreten. Dies beeinträchtigte die Stimmung innerhalb der Wehr beträchtlich. Abhilfe sollte die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr bringen, einer Truppe, die sich der wichtigen Aufgabe des Brandschutzes aus eigenem Antrieb mit der dazugehörenden Motivation widmete. Nach Jahren intensiver Vorbereitung kam es Anfang 1924 zur Gründungsver-sammlung, auf der August Reifner zum ersten Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr gewählt wurde. Für Ausrüstung und Uniformen der ca. 50 Mann sorgte die Ortsgemeinde, finanziell unterstützt von der Nassauischen Brandschutzversicherung.
Ihre erste große Bewährungsprobe hatte die noch junge Wehr dann 1927 zu bestehen. Ein verheerendes, vermutlich durch Brandstiftung ausgelöstes Feuer vernichtete, trotz verzweifelter Bemühungen der Feuerwehr, zehn Wohnhäuser. Diese Katastrophe veranlasste die Gemeinde noch im gleichen Jahr zum Kauf einer Kraftspritze des Fabrikates Meyer-Hagen DKW 4/6 mit Wagen, um so eine effektivere Brandbekämpfung für die Zukunft gewährleisten zu können.
1958 wurde dann der Gerätepark der Feuerwehr entscheidend modernisiert und das Geld für eine neue leistungsfähigere Magirus TS 8/8 Tragkraftspritze bewilligt. Ein Jahr später ergänzte man diese um einen TS-Anhänger der Marke Ziegler, was die Mobilität der Wehr beträchtlich erhöhte.
Damit gab man sich jedoch nicht zufrieden und bemühte sich zusätzlich um ein zeitgemäßes Löschfahrzeug. Am 17. Dezember 1964 beschloss der Gemeinderat schließlich einstimmig die Anschaffung eines Feuerwehrautos mit der Bezeichnung LF 8, das im März 1966 an Wehrführer Egon Haferstock und seine Kameraden übergeben werden konnte.
Den 50. Geburtstag feierte die Freiwillige Feuerwehr Alpenrod mit einer Gemeinschaftsübung unter Beteiligung der Nachbarfeuerwehren und einer Festveranstaltung im Saale Mies. Die Verwaltungsreform brachte nicht nur die Verbandsgemeinde als neuen Träger des Brandschutzes, sondern auch neue Aufgaben mit sich . Die Alarmierung erfolgte nun nicht mehr mittels Knopfdruck am Feuermelder sondern wurde nach Eingang eines Notrufes bei der SPI Hachenburg mittels Funksirenensteuerung ausgelöst. Desweiteren wurde die Feuerwehr mit zwei Pressluftatmern ausgerüstet.
Seit 1977 wurde auf Verbandsgemeindeebene mit der kontinuierlichen Ausbildung aller Feuerwehrmänner begonnen. Von diesem Angebot machten die Mitglieder der Feuerwehr Alpenrod von Anfang an regen Gebrauch.
Das 60-jährige Jubiläum feierten die Feuerwehrmänner 1984 auf besondere Weise. Alle Mitglieder und ihre Frauen und Freundinnen stellten sich in den Dienst der guten Sache und erwirtschafteten hier bei einer 2-tägigen Veranstaltung im Saale Greeb einen Reinerlös von über 12000,- DM, der in voller Höhe an gemeinnützige Einrichtungen weitergegeben wurde, die Kinder aus Alpenrod betreuten.
Mitte der achtziger Jahre liefen die Planungen für ein neues Gerätehaus, das den Platzmangel und die nicht sachgerechte Unterbringung der Gerätschaften im alten Spritzenhaus beenden sollte, auf Hochtouren. Im Frühjahr 1986 konnte der Grundstein gelegt werden, und es entstand, zum größten Teil in Eigenleistung und teilweise mit Eigenmitteln, ein zeitgemäßes, den neuen Anforderungen entsprechendes Feuerwehrgebäude, das schon im April 1988 offiziell seiner Bestimmung übergeben wurde. Auch der Fuhrpark bekam Zuwachs. Aus eigenen Mitteln kauften die Wehrmänner 1989 einen gebrauchten VW-Bus, den man selbst zum Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) umbaute. Die Gesamtkosten betrugen hier ca.4500,- DM. Im September 1993, nach über 27 Jahren, hatte dann das LF 8 ausgedient. Ihm folgte, finanziert von der VG Hachenburg (155.000 DM) und dem Land Rheinland-Pfalz (80.000 DM), ein modernes Löschfahrzeug mit der Kurzbezeichnung LF 8/6. Auch hier wurde für den weiteren Ausbau des Fahrzeuges auf Eigenmittel zurückgegriffen. Für zwei Pressluftatmer, die in der Rückenlehne des Mannschaftsraumes integriert sind, zwei Reserveflaschen, weitere Funkausrüstungen, ein Einschubkasten und ein Stromerzeuger wurden noch ca. 12.500,- DM aufgewendet.
2004 wurde der Fuhrpark der Feuerwehr aus eigenen Mitteln nochmals erweitert. Einen weiteren gebrauchten VW-Bus eines ortsansässigen Unternehmens baute man in Eigenleistung zu einem TSF um, wobei das vorhandene TSF zeitgleich in ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) umgebaut wurde und so noch einige Jahre treu seinen Dienst verrichtete. 2009 konnte dann endlich das in die Jahre gekommene MTF durch einen neueren VW-Bus ebenfalls aus eigenen Mitteln ersetzt werden.
Im Jahr 2010 wurde dann der Förderverein der Feuerwehr Alpenrod als eingetragener Verein von den Feuerwehrleuten aus Alpenrod sowie von Freunden und Unterstützern der Feuerwehr Alpenrod gegründet. 2011 folgte dann die Gründung der Jugendfeuerwehr, die sich unter der Leitung vom Jugendwart Florian Dörner mit Unterstützung von vielen Mitgliedern der aktiven Wehr schnell zu einer festen Institution in der Gemeinde entwickelte. Mit finanzieller Unterstützung aus dem Erlös des örtlichen Weihnachtsmarktes wurde 2012 ein Anhänger für die Jugendfeuerwehr angeschafft.
2011 begann dann die langersehnte Planung eines neuen Feuerwehrhauses in Alpenrod, die den erneuten Platzmangel, besonders jedoch die Gefährdung beim Ausrücken über den Schulhof der Grundschule Alpenrod, beenden sollte. Am 19. Juli 2013 begannen mit dem offiziellem Spatenstich die Baumaßnahmen und nach recht kurzer Bauzeit konnte, auch dank vieler Eigenleistung finanzieller und handwerklicher Art, das neue Gebäude am 7. September 2014 an die Kameraden der Feuerwehr Alpenrod übergeben werden.
Aus dem öffentlichen Leben der Gemeinde ist die Feuerwehr nicht wegzudenken. Von 1976 bis 1994 organisierte man das Dehlinger Backesfest, das weit über die Grenzen Alpenrods hinaus bekannt wurde und sich großer Beliebtheit erfreute. Seit 1995 ist das Schlachtfest zuerst in der Sporthalle Alpenrod, später dann im Bürgerhaus Alpenrod an dessen Stelle getreten und gibt Einheimischen und Gästen Gelegenheit zu geselligem Beisammensein.
Seit 2011 wird das Schlachtfest vom Förderverein der Feuerwehr Alpenrod ausgerichtet. Mannschaften der Feuerwehr beteiligten sich regelmäßig mit Erfolg an Dorfturnieren.
Aktuell besteht die Freiwillige Feuerwehr Alpenrod aus 29 aktiven Mitgliedern, 9 Alterskameraden und 14 Jugendlichen. Der Förderverein der Feuerwehr Alpenrod hat 67 Mitglieder.