Rückblick Waldbegang 2019

4. November 2019 Artikel

Am Samstag, 19. Oktober 2019, fand die diesjährige Waldbegehung des Gemeinderates unter der Leitung unseres Revierleiters, Dieter Volkening, statt. Neben den Ratsmitgliedern konnte die Ortsbürgermeisterin noch weitere interessierte Gemeindebürgerinnen und -bürger willkommen heißen.

Beate Salzer wies zu Beginn erneut darauf hin, dass die explosionsartige Vermehrung des Borkenkäfers auch in unserem Wald, insbesondere in den Fichtenbeständen, inzwischen eine dramatische Entwicklung genommen hat. An mehreren Stellen unseres Gemeindewaldes sind inzwischen Kahlflächen entstanden. Die gravierenden Waldschäden stünden in Verbindung mit einem erhöhten Betriebsaufwand, sinkenden Holzpreisen und damit einhergehenden enormen wirtschaftlichen Verlusten für die Ortsgemeinde als Waldbesitzer.

Auch Revierleiter Volkening führte aus, dass Stürme, Hitze, Dürre mit einhergehender rasanter Ausbreitung des Borkenkäfers und weiteren Schädlingen in unserem Wald schwere Schäden angerichtet haben und ein Ende der Krise absolut nicht in Sicht sei. Bei anhaltender Trockenheit und Wärme seien für die kommenden Jahre noch größere Schäden, besonders für die Fichtenbestände, zu befürchten. Weiterhin zeigte er bei seinen Ausführungen auf, dass das alles kein Zufall sei, sondern sichtbares Zeichen einer schon länger anhaltenden Veränderung auf unserem Planeten, der Klimaerwärmung und damit zunehmender Wetterextreme wie Dürre, Stürme und Starkregen. Durch den Klimawandel konnte sich der Borkenkäfer leichter vermehren, die Bäume sind durch Trockenheit geschwächt und konnten daher den Befall des Käfers nicht abwehren. Bisher prägte die Fichte (die dritthäufigste Baumart in Rheinland-Pfalz) unseren Waldbestand und unsere Landschaft. Nunmehr mussten massenweise vom Borkenkäfer befallene Bäume notgefällt werden, um die (noch) gesunden Bestände zu schützen.

Dieter Volkening informierte die Teilnehmer, dass derzeit seitens der Forstleute viele Anstrengungen und Überlegungen laufen, um unseren Wald auch für künftige Generationen zu erhalten. Dabei würde eine umfassende Strategie verfolgt mit dem Ziel, Mischwälder mit verschiedenen Bäumen und vielen verschiedenen Baumarten anzupflanzen, jedoch auch auf die Natur durch die sogenannten „Naturverjüngung“ zu setzen. Somit könnten beide Kriterien einer gezielten Waldentwicklung berücksichtigt werden, nämlich die natürliche Waldentwicklung und ein gezieltes Pflanzen widerstandsfähiger klimagerechter Baumarten.

Die anwesenden Ratsmitglieder entschieden sich im Bereich der Kahlfläche „am Schießstand“ dafür, dass im Frühjahr des kommenden Jahres zum Jubiläum „700 Jahre Alpenrod“ eine Baumpflanzaktion durch Gemeindebürger (zusammen mit allen Generationen und Vereinen) durchgeführt wird.

In Zusammenarbeit mit dem Forst soll in diesem Bereich ein sogenannter „Jubiläumswald“ mit einer Anpflanzung von mindestens 700 Bäumen in verschiedenen Baumarten entstehen, der hoffentlich nachfolgenden Generationen nachhaltig u.a. auch als Erholungswald dienen kann.

Abschließend bekundeten alle Teilnehmer unserer diesjährigen Waldbegehung, dass ein Bund-Länder-Aktionsplan zur Rettung des Waldes unbedingt erforderlich sei und äußerten die Hoffnung auf klare Zusagen über Finanzmittel zur Schadensbewältigung und Wiederbewaldung der Kalamitätsflächen durch nachhaltige und durchfinanzierte Förderprogramme.


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